SV Werder Bremen II dreht 3:9-Rückstand
Was für ein Nachmittag in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle: Unsere Zweite lag gegen die SG Achim/Baden V schon fast aussichtslos mit 3:9 hinten, am Ende stand trotzdem ein 29:25-Heimsieg auf der Anzeigetafel (Halbzeit 12:15).

Verschlafener Start und offene Mitte
In den ersten 20 Minuten bekam unsere Mittelabwehr kaum Zugriff auf die clever kreuzenden Rückraumschützen der Gäste. Achim-Baden spulte ruhig seine Spielzüge ab, fand immer wieder Lücken im Zentrum – und traf fast nach Belieben.
Vorne ließen wir gleichzeitig einige klare Chancen liegen, scheiterten frei am Keeper oder verfehlten das Tor knapp. Besonders bitter: Die Siebenmeter der Gäste landeten gefühlt im Copy-&-Paste-Modus immer wieder im gleichen Eck – aus Torwartsicht rechts unten, eiskalt verwandelt.
Folge: Zwischenstand 3:9, die Fischer-Halle eher ungläubig als laut. Erst gegen Ende der ersten Hälfte stabilisierten wir uns, trafen konsequenter und kämpften uns bis zur Pause auf 12:15 heran – ein wichtiges Lebenszeichen.
Der berühmte Ruck: 5:0-Lauf nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel kam eine andere Werder-Mannschaft aus der Kabine. Plötzlich war die Mitte dicht, die Abwehr arbeitete aggressiv, körperlich hart und trotzdem fair. Achim-Baden tat sich zunehmend schwer, überhaupt in gute Wurfpositionen zu kommen.
Hinten wurden Würfe entschärft, vorne spielten wir wie aus einem Guss: Tempo, klare Entscheidungen, starke Einzelaktionen – und daraus ein denkwürdiger 5:0-Lauf. Aus dem 12:15 machten wir ein 17:15, die Halle war jetzt voll da.
Angeführt von einem bärenstarken Rückraum um Helge Hommers, der mit zweistelliger Torquote glänzte, und einem sicheren Romain Lux vom Punkt, drehten wir weiter auf. Auch Lenz Albrecht und Kreisläufer Johnny Schluckebier sorgten dafür, dass die Achim-Badener Abwehr zunehmend ins Schwimmen geriet.
Harte Abwehr, verzweifelte Gäste
Je länger die zweite Hälfte lief, desto mehr prallte Achim-Baden an unserer nun sehr kompakten, körperlich robusten Defensive ab. Die Gäste verzweifelten regelrecht an der Wand aus Grün und Weiß, während wir vorne unsere Chancen nutzten und den Vorsprung Tor um Tor ausbauten.
Bis zur 58. Minute hatten wir uns eine komfortable Fünf-Tore-Führung erspielt – und ließen uns die auch nicht mehr nehmen. Selbst der letzte Siebenmeter der Gäste kurz vor Schluss änderte nur noch kosmetisch etwas am Ergebnis.
Anekdote des Tages: „Rote Karte“ mit Augenzwinkern
Für ein kleines Kuriosum sorgte in der Schlussminute noch die Situation um Johnny Schluckebier: Nach seiner letzten Zeitstrafe zückte der Schiedsrichter zusätzlich die rote Karte. Dramatisch? Überhaupt nicht.
Er erklärte unserem Sekretär direkt im Anschluss, dass er die Rote nur zeigen wolle, um zu verdeutlichen, dass Johnny in den letzten 15 Sekunden nicht mehr aufgefüllt werden dürfe. Regeltechnisch korrekt – aber optisch natürlich ein kleiner Hingucker auf dem Spielberichtsbogen.
Fazit: Moral, Härte und Bock auf mehr
Dieses Spiel hatte alles, was Handball ausmacht: einen brutalen Fehlstart, starke Gäste mit klugen Kreuzbewegungen, einen Haufen Rückschläge – und dann eine Antwort mit Willen, Wucht und richtig guter Abwehrarbeit.
Wer so ein Comeback live erleben will, sollte sich das nächste Heimspiel dick im Kalender anstreichen.
Kommt vorbei, feuert die Jungs an – dann wird aus einem normalen Sonntag schnell wieder ein Handball-Feiertag in der Fischer-Halle. 💚🤾♂️
