Offizieller Spielbericht

Vorgeschichte
Drei Jahre lang habe ich meinem Sohn beim Spielen mit seiner A-Jugend-Truppe vom Komet Arsten zusehen und deren schnelles, torreiches und vor allem erfolgreiches Spiel bewundern dürfen.
Die Trainerin Sandra Gräfe hat da wirklich einen ziemlich geilen Job gemacht und aus den Jungs ein gutes Team geformt – was in dieser Altersstruktur nicht so einfach ist. Interessen kommen und gehen, Verpflichtungen kommen und gehen, und für viele gibt es einfach eine Menge anderer Baustellen: Führerschein, Ausbildungsbeginn, Abiturvorbereitung etc.
Um den Spielern, die beim Verein bleiben wollen, einen Anschluss zu bieten, hat Komet Arsten schon in der laufenden Saison für alle A-Jugend-Spieler eine 2. Seniorenmannschaft aus der Taufe gehoben. Das lag nahe, weil die 1. Herrenmannschaft von Komet Arsten bereits ziemlich gut mit Spielern ausgestattet war und ist.
Diese Truppe musste in dieser Saison ganz unten einsteigen. Das heißt in der Saison 2025/26 im Handballkreis Bremen-Nordsee: Regionsklasse.
Davon gibt es drei Staffeln: Nord, West und Süd.
Die Truppe ist in der letztgenannten Staffel, der Regionsklasse Süd, gelandet und wurde folgerichtig eines unserer gegnerischen Teams.
Natürlich freuten wir uns alle auf diese Begegnung. Nicht nur ein provokanter Spruch von der einen zur anderen Seite wurde ausgetauscht und damit die Vorfreude im positivsten Sinne angeheizt.
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass mein Sohn sich entschied, bei uns mit aufzulaufen und nicht Teil der 2. Herrenmannschaft zu werden.
Er tat dies vor allem aufgrund des geringeren Trainings- und Zeitaufwands. Wie gesagt: Führerschein, Schule etc.
Um es vorwegzunehmen: Es war eine der fairsten Begegnungen der letzten Jahre – trotz hartem Kampf und schnellem Spiel.
Lediglich der Schiedsrichter neigte an der einen oder anderen Stelle dazu, Fouls und gewisse Moves entsprechend streng zu bewerten und zu bestrafen.
Der Bericht
Aber jetzt zum eigentlichen Spielbericht:
Eine Partie beginnt ja meist mit der Zusammenkunft des Teams, dem Schlachtruf und dem anschließenden Anwurf.
Unser Schlachtruf – das liegt nahe – läuft so: Ich rufe als MV „Werder“ und das Team brüllt zurück: „Bremen“.
Diesmal gab es eine kleine Änderung: Wir riefen „Werder“ und das Team antwortete „Eskalation“.
Das war nochmals eine kleine Anspielung auf unsere Gegner, deren Schlachtruf in der A-Jugend eben „Arsten Eskalation“ ist.
Der Schlachtruf sollte symbolisieren: Jungs, wir kennen euch und sind vorbereitet.
Es ging auch in den ersten Minuten sehr gut los für uns und wir führten nach 11 Minuten mit 4:6 (2× Romain, 2× Lenz, 1× Frank, 1× Hasso).
Das ließen die Arstener aber nicht lange auf sich sitzen, erhöhten das Tempo, verteidigten besser und drehten bis zur ersten Auszeit unsererseits in der 17. Minute das Spiel auf 8:6.
Nach der Auszeit wechselten wir den Torhüter und brachten unseren halbrechten Hammer Helge, der bis zur Halbzeit gleich viermal erfolgreich war.
Das brachte uns zunächst näher heran, aber leider nicht die entscheidende Wende. Zur Pause stand es 15:12.
Nach der Weihnachtsfeier ist vor dem Spiel
frei nach unserer Trainerleghenne Tamim, Harzer Urgestein
Kleine Geschichte am Rande: Wieso hat unser Super-Hammer Helge nicht von Beginn an gespielt?
Nun, wenn man auf dem Weg in die gegnerische Halle Komet Arsten in der Egon-Kähler-Straße, 20 Minuten vor Vorbereitungsbeginn, feststellt, dass man in der Straßenbahn nach Horn-Lehe unterwegs ist, dann hat man am Vorabend nicht nur die mannschaftliche Weihnachtsfeier zu sehr genossen, sondern sich auch einen ordentlichen Bock geschossen.
Danke an der Stelle nochmals an Tini, dass sie diesen Taxi-Dienst – oder soll ich sagen: diese Betreuungsfahrt – übernommen hat. Restalkohol auf Rädern, sozusagen.
Zweite Halbzeit
Die zweite Halbzeit konnten wir dann sehr ausgeglichen gestalten. Es gab ein ständiges Hin und Her, und nach 51 Minuten stand es nahezu so wie zu Beginn: 25:21.
In der anschließenden fünfminütigen Torflaute dürfen wir für uns einen gehaltenen, aber für die Gegner drei verworfene Siebenmeter zu Buche schlagen.
Auch das letzte Aufbäumen unserer rechten Angriffsseite nützte nur noch zur Ergebniskorrektur auf schlussendlich 29:26.
Damit können wir resümieren, dass wir – trotz des enormen durchschnittlichen Altersunterschieds – in der Lage sind mitzuhalten, auszugleichen oder eben auch die Führung zu übernehmen.
Es sei unseren Gegnern gegönnt, und ehrlicherweise hatte ich die Punkte schon vorher abgeschrieben. Umso mehr konnte ich jeden gehaltenen Ball, jede Episode auf der Platte und sogar die etwas extraordinäre Art des Schiedsrichters genießen – und hinterher feiern: mit meinen grün-weißen Männern und den Arstener Jungs.
So muss Handball.
