Auf Anraten meines Anwalts verweigere ich..nee…Moment, der andere Text ist ja der richtige.
Ich war heute draußen. Ja, draußen, mit den Kindern.
Warum?
Mein Netzteil vom Laptop war kaputt.
Ich meine, das ist schon wieder sowas von typisch, dass so ein Teil kaputt geht in einem Moment, wo man es gar nicht gebrauchen kann.
Zugegeben, es gibt keinen Moment, in dem man ein kaputtes Netztteil abkann, aber während die Rede zur Lage der Nation unserer Geschäftsführer ist und die gerade dabei sind, alle möglichen Horrorszenarien zu beschreiben, die uns als Unternehmen erwarten können, plötzlich das Laptop meckert, weil es nur noch 3% Kapazität hat und sich demnächst schlafen legen will, muss ich sagen, ist bei mir Notstand.
Es nützte nichts. Ich musste das Youtube Video auf dem Smartphone weitersehen, was nicht schlimm war, denn mir ist aufgefallen, wenn die Person im Bildschirm ganz klein ist, ist das, was sie sagt, auch gar nicht so schlimm…
So meinte unser GF Fabian Gutsche was von Kurzarbeit und ich dachte:
„Ja, Alter, bist Du doch schon…hihihi…ein kurzer Arbeiter.“
Ich will nicht polnisch werden…Moment, habe ich jetzt polnisch geschrieben. Ich meinte polemisch.
Polemik heißt ja dass man im Streit nicht sachlich bleibt, während polnisch ja das Gegenteil ist: Weil die Sachen nicht bleiben, streitet man.
Nun müsste ich die nächste Zeit auf der Straße aufpassen, dass mir kein Pole begegnet, aber das ist ja dem katholischen Herrn sei Dank nicht möglich, denn die Polen sind ja in Polen und die Deutschen in Deutschland und die Katholiken in Bayern und die Chinesen auf der ganzen Welt, um ihre chinesischen Legenden über das Virus zu verbreiten.
Die Strategie fahre ich im nächsten Projekt auch mal.
Wenn wir einen Bug in der Software haben, sage ich nach einiger Zeit:
„So, bei mir ist der Bug weg.“
„Cool“, werden meine Kollegen sagen, „zeig mal!“
„Nö, aber ich kann Dir helfen, ihn auch wegzukriegen…“
Ich kommuniziere ja aktuell mit sehr vielen Kollegen und da hat es sich bewährt, dass ich über die letzten Jahre nicht einen, nicht 2, sondern 14 Eingangskanäle etabliert habe.
Ich bin so stolz drauf, denn man kann mich anrufen, auf dem Festnetz oder Handy, mir schreiben, also ordinäre Post oder digitale Email – ja, das gibt es noch, also Email -, mir via Twitter Dinge ins Kleinhirn zwitschern, ich habe in der Firma RocketChat im Einsatz und Slack, beides ausgereifte Messenger Tools, die erlauben über diverse Kanäle jemanden mit Information zu befeuern.
Und wenn ich das mal einwerfen darf. Das Schlimmste an diesen unterschiedlichsten Kanälen, die für die unterschiedlichsten Themen, Themenbereiche und Anlässe erstellt werden, sind die …ich nenne sie mal liebevoll… Kanalratten.
#askwhattowriteinwhichchannel…
Da würde ich am liebsten #askwhoisinterestedinyourcomment zurückschreiben.
Natürlich gibt es die anderen, die dann für jedes neue Hauptwort, was in einer Unterhaltung verwendet wird, gleich einen neuen Kanal erstellen.
„Nee, Du…bitte nicht hier im Allgemein Channel. Dafür haben wir doch den #KurzarbeitVertragsaenderungen Channel :-)“
und statt, dass ich zurückschreibe
„Du Klugscheißer, Du Homeoffice-Hausmeister, Du COVID-Kobold, Du dessen-Name-nicht-genannt-werden-will, geh aus meiner Kommunikationsspur“, schreibe ich:
„Danke. Ganz liebe Grüße.“
Jetzt fragt meine Frau gerade, ob der Postbote nur dieses große Paket gebracht hat, also das Paket mit den Gartenstühlen, die jetzt rechtzeitig gekommen sind, wo die Durchschnittstemperatur endlich wieder niedriger als im Kühlschrank ist.
Ja, Gottseidank, wo sollten wir sonst die 12l H-Milch lagern?!
Im Kühlschrank ist kein Platz mehr. Nein, keine Hamsterkäufe.
Wir essen soviel oder anders wir kochen viel, essen nicht alles, aber werfen nix weg – und schwupp, ist der Kühlschrank voll.
„Was bringt denn der Postbote noch alles für uns (übersetzt: für Dich), mein Schatz?“
„Nö, ich frage nur“…
„Ja, ja, ich ahne auch, dass Du den Überblick verloren hast“, denke ich aber nur, würde ich nie aussprechen.
Meine Frau geht auch sehr, sehr gewissenhaft mit meinem…äh…unserem Geld um. Wirklich, sehr gewissenhaft.
Ich mache mir auch wegen dieser Ausgangssperre oder Quarantäne überhaupt keine Sorgen – wir haben alles da…schon längst.
Nein, Spaß beiseite, aufgrund der vielen Kommunikationskanäle und meinem Versuch, allen möglichst zeitnah zu antworten, platzt mir in den letzten Stunden der Schädel, jede Nachricht ein Stück mehr.
Ich nehme das Arbeiten im Homeoffice sehr ernst, aber die Zeit, in der ich am Schreibtisch saß oder stand (JA! Ich habe einen höhenverstellbaren Tisch – ätsch), war deutlich entspannter.
Zwar wird um mich herum in unserem Großraumbüro auch viel kommuniziert und gelacht, aber ich bin so schwerhörig, dass ich die meisten Sachen nicht verstehe und deshalb nicht davon abgelenkt werde.
Wenn nun jeder seinen Quatsch schreibt, müsste ich das Lesen verlernen oder erblinden oder bei einer Laser-Augen-OP einem Kunstfehler unterliegen.
Ich komme nur drauf, weil sich ein Kumpel von mir lasern ließ.
Ich hätte ja gewettet, dass solche schwerwiegenden Eingriffe dank COVID-19 nach hinten geschoben werden, aber nun gut…was sollte der Augenarzt auch sonst machen?
Im Fall einer solchen viralen Krise kann ein Augenarzt nicht viel unternehmen. Er müsste quasi mitanpacken, aber das steht seinem Motto als Augenarzt entgegen.
Das ist ein bisschen so wie bei den Profifussballern gerade.
Die werden auch gebeten auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten und sofort gibt es Streß…ist ja klar…
Christiano Ronaldo würde doch nicht jeden Tag 2000mal auf dem Trainingsplatz stehen, als hätte er einen aktivierten, stromdurchflossenen Anal-Plug reingeschoben bekommen, dessen elektromagnetische Wellen ihn bis in die Fingerspitzen reizen, bevor er anläuft und sein Freistoßtor macht, wenn er dafür nicht so viel bezahlt bekommen würde, dass er strenggenommen die nächsten 10 Generationen damit über Wasser halten könnte.
Ronaldo spielt bei Juventus Turin. Da gibt es auch schon 2 Infizierte.
Deutschlandweit sind es aktuell 13957 und das sind 2958 mehr als gestern.
31 Todesfälle…herzliches Beileid.
In Bremen sind es 121 Infizierte. Lt. meiner gestrigen „Hochrechnung“ wären wir bei 105, soll heißen dass es schneller geht als gehofft.
Das einzige, was mich tröstet, ist die Tatsache, dass es bei den aktuell Infizierten zum Zeitpunkt der Infektion offenbar noch kein social distancing gab.
Also, bleibt gesund…