Heute war also der erste offizielle Arbeitstag während meiner selbst gewählten Quarantäne.
Ich wusste ja ziemlich genau, was auf mich zukam, da ich nicht zum ersten Mal HomeOffice machte.
Ja, richtig gelesen, ihr Superschlauberger und Paragraphenreiter, ich schreibe HomeOffice und nicht etwa Remote working, obwohl mein Arbeitgeber mein Arbeitszimmer in keinster Weise abnehmen und vermutlich auch nicht gutheißen würde.
Es spielt auch keine Rolle, da ich sowieso am Esszimmertisch arbeiten und parallel dazu meine Kinder betreuen darf.
Ich muss sagen, das lief heute erstaunlich gut. Beide kamen wie Musterschüler mit Papier und Stift an und planten unser gemeinsames Sportprogramm, während ich in Ruhe tippen konnte.
Der Kleine kann noch nicht schreiben – kommt ja erst im August zur Schule, also wenn überhaupt – und deshalb hat er die Übungen gezeichnet. Und obwohl er sehr unzufrieden mit sich war, finde ich (s. Beitragsbild), dass es sehr gelungen ist.
Umso froher bin ich, dass wir aufgrund des eng gesteckten Tagesablaufs nicht zum Sportprogramm kamen.
Ich meine, die Kinder vergessen immer, dass ihr Papa ein 50 jähriger, übergewichtiger Kettenraucher ist.
Ich musste heute meinem Kleinen schon den Sieg beim Seilspringen überlassen. Wer kann ahnen, dass der Knirps 32 Sprünge am Stück macht.
Ich hatte mich spätestens nach 20 mindestens einmal verheddert.
Mein Arbeitstag begann damit, wie es im Kalender stand, mit einem Weekly mit meinen Auszubildenden. Die beiden, jungen Damen haben sich tatsächlich in den Schuppen gewagt. Fand ich angesichts der aktuellen Situation mutig.
Natürlich kam die Frage auf, ob sie denn, wenn ich schon nicht hier wäre, auch hier, also im Büro, bleiben müssten.
Daraufhin habe ich ihnen ganz ruhig erklärt, wie ich die Situation sehe und das will ich insbesondere in meinem Blog auch mal ausführlich tun.
Wer heute aufgrund seiner Projektsituation in der Lage gewesen wäre, mit dem Team abzusprechen, dass er/sie von Zuhause aus arbeiten könnte und dies nicht getan hat, handelt in höchstem Maße unvernünftig und aus meiner Sicht asozial. Warum?
Es gibt doch ausreichende Statements von führenden Politikern, Seuchenexperten, Pandemie-Profis und Virologen wie bsp.weise Dr. Christian Drosten, dem Leiter der Virologie in der Berliner Charité, die ganz deutlich werden, was die Notwendigkeit des Kontakts zu anderen bedeutet und was vermieden werden sollte.
Zudem schließen wir unsere Landesgrenzen für den Privatverkehr.
Da muss doch jedem klar sein, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, Zuhause zu bleiben.
Und damit ich da nicht falsch zitiert werde:
HomeOffice heißt NICHT Home-und-off-is…
HomeOffice heißt, dass ich die Arbeit, die ich sonst im Büro leisten würde, von Zuhause aus leiste und das erfordert sicherlich eine ganze Menge mehr Disziplin und vor allem ist man deutlich weniger abgelenkt, weil die Kaffeemaschine näher steht und weniger Kollegen etwas Amüsantes aus dem Wochenende beizutragen haben, aber das gibt einem die Chance konzentriert die Dinge abzuarbeiten, die vor einem liegen.
Ich habe also meinen beiden Auszubildenden erklärt, was ich von ihnen erwarte, nämlich nicht mehr als, dass sie das Ziel, die weltbesten Software Entwicklerinnen zu werden, nicht aus dem Auge verlieren und alles dafür tun, es zu erreichen.
Und zudem versuchen sie ihre Präsentation via Teams zu halten und unsere IDE ins Teams zu bringen, so dass wir ab demnächst Coding Dojos machen werden und eine Online-Gemeinschaft bilden, die sich gewaschen hat…
Und was machen meine zurückgebliebenen Kollegen daraus?
Eine Beschwerde beim Geschäftsführer, warum ich meine Azubis einfach ohne Absprache mit den anderen Ausbildern einfach nach Hause schicke…
Manche haben den Schuß einfach nicht gehört, aber ich weiß, es gab schon eine ganze Feuersalve.
Das zweite große Thema heute war sicherlich der anstehende Einkauf.
Unsere Einkaufsliste war inzwischen auf fast eine DinA4 Seite angewachsen und – zugegebenermaßen nach den Berichten der Nachbarn – es war nicht klar, ob und wieviel wir von unseren Sachen bekommen sollten.
Klopapier, Mehl, Milch, … ungewiß war alle Zukunft und in der Tat, wie bei jedem nicht nachvollziehbaren, unkontrollierten Verhalten unserer Mitmenschen: Fleisch war alle und zwar laut Info meiner Frau restlos.
Kein Stück Grillfleisch mehr. Kein Hack, kein Schnitzel, keine Rouladen…
Leute, jetzt gehts los…das gibt Krieg, aber ich sch***ß drauf…wir haben ja schließlich genug Klopapier…
Aktuell sind es 6.012 COVID-19 Infizierte und davon 13 Todefälle.
Nun sind alle Kneipen, Restaurants, Bars und Bordelle geschlossen und schon haben die ersten Mütter Angst um ihre Töchter.
Hey Michael! Mach weiter bitte, sehr amüsant zu lesen und Deine Kritik bzgl. Unverantwortlichkeit der „nicht-Homeoffice“ Kollegen kann ich voll unterschreiben. Gerade in unserm Job gibt es dafür ja so gar keine Hürden mehr und zudem einen Arbeitgeber der das voll unterstützt. Es gibt also wirklich keinen vernünftigen Grund in der aktuellen Situation noch in Scharren im selben Büro zu sitzen und sich gegenseitig anzuhusten.
Bei meiner Frau ist der Arbeitgeber leider noch immer nicht einsichtig. Obwohl sie auch alles remote machen könnte, will der Vorgesetzte partout nicht das aus dem Homeoffice gearbeitet wird. Stattdessen führt man Anwesenheitslisten in Meetings (in denen die Teilnehmer 1 Meter Abstand halten sollen) damit man, Zitat „im unwahrscheinlichen Falle eines Verdachts“ nachvollziehen kann, wer mit wem zu tun hatte. Hauptsache das Virus hält sich dran sich nur während der Meetings zu verbreiten und nicht weiter als 1 Meter verhustet zu werden…. ????
Bleibt gesund!
die Zeichnung mit den verschiedenen sportlichen Aktivitäten ich Rate mal
Handball, Nordic – Walking und Liegestütze gefällt mir. Bitte mehr davon!
Sorry, ich wollte Korbball und nicht Handball schreiben.